Seriendaten

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Deutscher Titel: |
Die Simpsons |
Originaltitel: |
The Simpsons |
Produktionsland: |
USA
Animation in Südkorea |
Produktionsjahr(e): |
seit 1989 |
Länge pro Episode: |
ca. 22 Minuten |
Episodenzahl: |
400+ in 18+ Staffeln |
Originalsprache: |
Englisch (AE) |
Musik: |
Alf Clausen, Richard Gibbs |
Titelsong: |
Danny Elfman |
Idee: |
Matt Groening |
Genre: |
Comedy, Satire, Zeichentrick |
Erstausstrahlung: |
17. Dezember 1989 (USA) |
Fernsehsender: |
FOX |
Erstausstrahlung (D): |
13. September 1991 |
Fernsehsender: |
ZDF (1991–1992)
ProSieben (ab 1992) |
Besetzung |
(Sprecher im Original)
- Dan Castellaneta: Homer J. Simpson und verschiedene
- Julie Kavner: Marge Simpson
- Nancy Cartwright: Bart Simpson
- Yeardley Smith: Lisa Simpson
- Hank Azaria: verschiedene
- Harry Shearer: verschiedene
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Die Simpsons ist eine von Matt Groening kreierte US-amerikanische Zeichentrickserie, die mit zahlreichen Emmy-Awards ausgezeichnet wurde. Die Serie ist die am längsten laufende US-Zeichentrickserie; am 20. Mai 2007 wurde in den USA auf dem Sender Fox Network die 400. Episode ausgestrahlt.
Geschichte der Produktion
James L. Brooks wurde durch die Comicserie Life in Hell auf Matt Groening aufmerksam. Er rief Groening 1985 an, und bot ihm an etwas für die Tracey Ullman Show zu zeichnen. Bei dem vereinbarten Treffen erfuhr Groening dann, dass er etwas neues und außergewöhnliches präsentieren sollte. So zeichnete er in 15 Minuten die Figuren zur Serie. Hierbei soll ihm auch die Idee gekommen sein, dass Homer in einem Atomkraftwerk arbeitet. Die Simpsons wurden erstmals am 19. April 1987 als Kurzfilm in der Tracey Ullman Show gesendet. Die Figuren waren zu diesem Zeitpunkt noch äußerst krude gezeichnet, da Matt Groening die Rohentwürfe den Animatoren in der Hoffnung übergab, diese würden für den nötigen Feinschliff sorgen, stattdessen übertrugen sie die Skizzen ohne weitere Veränderungen. 1989 wurde die Idee vom Fernsehsender Fox Network zu einer Fernsehserie ausgebaut, die dort seither wöchentlich läuft. Ihre Erstausstrahlung im deutschen Sprachraum hatte die Serie 1991 im ZDF, seit 1994 wird sie auf ProSieben ausgestrahlt und ist zudem auch bei Sat.1 Comedy empfangbar. In Österreich läuft die Serie auf ORF 1 und in der Schweiz auf SF zwei im Zweikanalton. Im US-Ranking der Primetime-Fernsehserien, aber auch laut Guinness-Buch der Rekorde gelten die Simpsons mittlerweile als die am längsten laufende Zeichentrickserie (bis 1997 konnte die Familie Feuerstein diesen Rekord für sich verbuchen), in der Liste der am längsten laufenden Fernsehserien belegen sie mit Stand Oktober 2006 den fünften Platz.
Handlung
Hauptschauplatz ist die fiktive US-Stadt Springfield, einer der häufigsten Ortsnamen in den USA. Auf diese Weise wird versucht, die Trivialität der Handlungssituation auszudrücken: Springfield kann in jedem Bundesstaat sein, existiert aber in Wirklichkeit nicht. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Running Gag, dass vermieden wird, den Bundesstaat zu verraten, in dem die Simpsons leben. Jedoch wird in der Episode Hinter den Lachern gesagt, die Simpsons kämen aus Kentucky, diese Äußerung ist allerdings nur ein einziges mal gemacht worden und wird nicht wirklich als Fakt gesehen. Diverse Aspekte des US-amerikanischen Alltagslebens (Fast-Food, Fernsehen, Religion, Korruption etc.) werden karikiert und dadurch auch – offen und versteckt – kritisiert. Der Journalist Tim Schleider schreibt über die Serie: „Die Serie ist eine mitunter bösartige, hochzynische Abrechnung mit dem „American Way of Life“ und den Idealen des „American Dream“. Viele Folgen stecken voller Anspielungen und sind gespickt mit Seitenhieben auf die US-amerikanische Alltagskultur. Und Groening nimmt sie alle aufs Korn – Fitness-Gurus, religiöse Eiferer, Waffennarren, Konsumverrückte, Fernsehjunkies, Fast-Food-Opfer, Fortschrittsgläubige, Spießer, Radikalfeministinnen und dergleichen mehr. Für Kinder nur bedingt empfehlenswert, für Amerika-Fans ein Muß!“
Markenzeichen der Serie
Stil des Humors
Die Serie bedient sich zum einen typischer Elemente kindlichen Humors – so finden sich Elemente der absurden Komödie bis hin zum Slapstick; der Humor basiert auf der ständigen Durchbrechung von Erwartungshaltungen. Darüber hinaus bindet der Humor der Serie den Zuschauer über eine Reihe immer wiederkehrender Running Gags (Bart: „Ay caramba!“, Homer: „Nein!“, Marge brummt, Maggie fällt hin oder nuckelt an ihrem Schnuller, Barney rülpst, Burns: „Ausgezeichnet!“, Nelson: „Haha!“ usw.).
Zum anderen spricht der Witz der Serie ebenso den „reiferen“ Humor an, indem er immer wieder Kritik an der (US-amerikanischen) Gesellschaft übt oder beispielsweise auf Filme anspielt, die eher den älteren Zuschauern geläufig sein dürften. Diese Art des Humors bildet zwar ein Fundament der Simpsons, erschließt sich jedoch dem jüngeren Zuschauer noch nicht unbedingt. Dieses fehlende Verständnis wirkt sich aber auf den Eindruck der jüngeren Zuschauer der Serie nicht zwangsläufig negativ aus, da sie ihre Wünsche und „Bedürfnisse“ durch den Einsatz der oben erwähnten Elemente kindlichen Humors befriedigt sehen.
Die Komik der Simpsons fixiert sich somit nicht auf eine bestimmte Altersgruppe, sondern überlässt es mehr oder weniger dem Zuschauer, welche Art des Humors er versteht und wodurch er sich angesprochen fühlt. Es handelt sich daher weder um eine eindeutige Serie für Kinder, noch um eine Serie ausschließlich für Erwachsene.
Entwicklung der Charaktere
Der hintergründige Humor und die Charakteristika der einzelnen Figuren entwickelten sich erst im Laufe der Zeit. Die Charaktere machten äußerlich wie inhaltlich eine Wandlung durch, bis sie auf dem heutigen Stand angekommen sind. Dies betrifft zumindest die erste Staffel, in der die Figuren noch auffällig grob gezeichnet waren, beispielsweise mit kleineren Augen und eckigeren Umrissen. Am auffälligsten sind Barts Freund Milhouse van Houten, Clancy Wiggum, der Polizeichef von Springfield, und Barkeeper Moe, die alle drei zunächst noch schwarze Haare hatten und Waylon Smithers, anfangs noch mit dunklerer Hautfarbe.
Viele Fans der ersten Stunde kritisieren die neueren Folgen seit Staffel 9, da diese in ihren Augen alberner und schlecht charakterisiert seien und die Anspielungen ihre Subtilität verloren hätten. Kritisiert werden vor allem die Abkehr vom Realismus, Homers Charakterwandel zum sogenannten „Jerkass Homer“ (Vollidiot-Homer) und die Erzwungenheit der Überhand nehmenden Slapstickwitze im Gegensatz zur leichtfüßigen, intelligenten Komik der alten Staffeln. Wiederum finden andere Fans, dass die neuen Staffeln der heutigen Zeit mehr entsprechen und sogar im Humor bissiger und satirischer sind.
Entscheidend aber sind die Veränderungen von:
- Homer – anfangs noch treusorgender Familienvater mit guten Tischmanieren und Versagensängsten (Episoden: Der Versager, Eine ganz normale Familie) – wird er später durchweg als dümmlicher Fresssack mit teilweise erheblich übersteigertem Selbstbewusstsein dargestellt.
- Marge anfangs noch ohne besondere Charakterzüge. Später dann Ausflüge zu unterschiedlichen Charakterisierung der anderen Charaktere (Vgl. bspw. Spielsucht-Marge/Alkoholsucht-Homer etc.).
- Lisas Entwicklung von der besserwissenden Streberin, die zu Beginn im Duktus eines Lexikons spricht, hin zur unterforderten Hochbegabten. Ihre Entwicklung wird besonders hervorgehoben durch ihre Umstellung auf vegetarische Ernährung und ihren Religionswechsel zum Buddhismus.
- Ned Flanders mutiert vom farblosen Nachbarn, den Homer beim Nachnamen anspricht, zum christlichen Fanatiker mit chronischer Harmoniebedürftigkeit und eigentümlicher Sprechweise („Hey diddely-doo, Homerchen“).
- Mr. Burns, der sich zu einem Geizhals mausert und den Hass der ganzen Stadt auf sich vereint, und sein assistierender Lakai Smithers, der homosexuelle Träume von seinem Chef hat und ihm einmal seine Liebe gesteht.
- Carl Carlson und Lenny Leonard, die als Homers Arbeitskollegen ursprünglich als „Füllmaterial“ für Moe's Taverne dienten und sich innerhalb der letzten Staffeln zu einem Pärchen entwickelt haben.
Diese Charakterzüge stellen die Grundlage für viele Gags und Inhalte der Episoden dar.
Wie für amerikanische Zeichentrickserien üblich, werden die Charaktere im Laufe der Zeit nicht älter und am Ende einer Folge (spätestens zu Beginn der nächsten) findet immer eine Rückkehr zum status quo ante statt, wie er auch sonst typisch für Serien der 1980er Jahre ist (z. B. Magnum). Jedoch erinnern sich die einzelnen Personen dann aber doch an Ereignisse aus vergangenen Folgen und entwickeln sich weiter. Besonders im Zusammenhang mit Krusty, der sich nie daran erinnert, dass ihm von Bart und Lisa schon öfter geholfen wurde, und der Abstellkammer im Haus der Simpsons, die sich im Laufe der Serie mit Requisiten aus früheren Folgen füllt, wird diese Eigenart anderer Serien sogar nochmals persifliert. Die grundlegenden Verhältnisse ändern sich jedoch nie, bis auf folgende Ausnahmen:
- Maude Flanders und Zahnfleischbluter Murphy sterben
- Der Psychologe Dr. Marvin Monroe verschwindet (er taucht in Staffel 15 aufgrund eines Metagags nochmals auf)
- Die Simpsons nehmen den Hund Knecht Ruprecht bei sich auf
- Homer erhält einen besseren Job im Kernkraftwerk
- Die van Houtens lassen sich scheiden und kommen Jahre später wieder zusammen.
- Lisa wird Buddhistin und Vegetarierin
- Apu heiratet und bekommt mit seiner Frau Manjula Achtlinge
- Seymour Skinner und Edna Krabappel durchleben ein Verhältnis und eine Beinahe-Hochzeit, bei der sich Edna von Seymour wieder abkehrt
- Barney Gumble wird trocken und trinkt ersatzweise Kaffee, als Seymour und Edna sich trennen, wird er nebenbei wieder zum Alkoholiker
- Selma adoptiert ein chinesisches Baby, was auch in späteren Folgen zu sehen ist
Die Treehouse-of-Horror-Episoden halten sich diesbezüglich an überhaupt keine Regeln. Sie beginnen und enden meist mit völlig anderen dramaturgischen Verhältnissen (zum Beispiel mit dem Tod mehrerer Charaktere).
Haupthandlung und Vorgeschichte
Die meisten Folgen beginnen mit einer kürzeren Geschichte, deren Ende die Grundlage für die hauptsächliche Handlung bildet und die oft bis auf das verbindende Element kaum miteinander zu tun haben. Weiterhin wird in manchen Episoden der primäre Handlungsstrang durch eine meist autonom verlaufende Nebenhandlung ergänzt. Mit Ausnahme einer Folge (Wer erschoss Mr Burns Teil 1 (2F16)) sind alle Simpsons-Folgen eine abgeschlossene Geschichte und man kann der Handlung problemlos folgen, aber es gibt immer wieder Ereignisse, die sich auf die späteren Geschichten auswirken.
Eröffnungssequenz
Die Eröffnungssequenz, mit der die Simpsons-Episoden beginnen, setzt sich sowohl aus fixen als auch von Episode zu Episode unterschiedlichen Szenen zusammen. Auch die Länge der Sequenz variiert durch Weglassen einzelner Szenen und durch unterschiedlich lange Couch-Gags. Dadurch sollen die unterschiedliche Länge der einzelnen Episoden und die verschieden langen Werbeblöcke ausgeglichen werden, so dass jede Episode letztlich Brutto in etwa die gleiche Länge hat. Eine Ausnahme bilden die Treehouse of Horror-Episoden, die über spezielle Eröffnungen verfügen.
Die Eröffnungssequenz beginnt mit einem Kamera-Zoom in den Simpsons-Schriftzug samt blauem Himmel und Quellwolken. Danach nähert sich die Kamera der Springfielder Grundschule und zeigt dem Zuseher durch ein offenes Fenster Bart, wie er zur Strafe einen Satz mehrmals mit Kreide auf die Tafel schreibt (der so genannte Tafel-Gag). Beim Läuten der Schulglocke verlässt Bart die Schule, danach sieht man Homer beim Beenden seiner Schicht im Kernkraftwerk. Die nächste Szene zeigt Marge und Maggie beim Einkaufen im Supermarkt, darauf folgend verlässt Lisa - immer noch Saxophon spielend - den Musikunterricht (Lisas Saxophon-Solo). Danach sind die Familienmitglieder auf dem Heimweg zu sehen, anschließend treffen sie fast zeitgleich vor der Garage ihrers Hauses ein. Homer flüchtet vor der sich hupend nähernden Marge ins Haus, wo sich die Familie letztlich gemeinsam auf die Couch vor den Fernseher setzt (der so genannte Couch-Gag).
- Barts Tafel-Gag: Bart schreibt jedes Mal einen anderen Satz auf die Tafel, seine Synchronstimme liefert – aus dem Off – die deutsche Übersetzung. Der Satz beginnt häufig mit den Worten „Ich darf […] nicht ...“ und legt nahe, dass Bart die beschriebene Missetat bereits begangen hat und nun zur Strafe diesen Satz x-mal an die Tafel schreiben muss. Die Tafelsprüche werden normalerweise in Großbuchstaben geschrieben (Ausnahme: „eBay“, wo ein kleines „e“ verwendet wurde). Bei manchen dieser Gags geht in der deutschen Version allerdings der Witz verloren, nicht zuletzt aufgrund nur schwer übersetzbarer englischsprachiger Wortspiele (siehe Abschnitt Kritik an der deutschen Synchronisation).
- Lisas Saxophon-Solo: Lisa spielt beim Verlassen des Musikunterrichts auf ihrem Saxophon ein Solo, von dem es insgesamt rund 20 Variationen gibt.
- Couch-Gag: Grundthema dieses Gags ist, dass die Mitglieder der Simpsons-Familie auf der Couch vor dem Fernseher Platz nehmen. Dies wird auf die verschiedenste Art und Weise variiert, außerdem sind die Gags unterschiedlich lang und halten sich mitunter weder an die Kontinuität der Serie noch an physikalische Gesetze. So werden beispielsweise die Simpsons von einem riesigen Monty Python-Fuß zerquetscht, ein anderes Mal finden sie sich in einer surrealen M. C. Escher-Welt wieder, ein weiteres Mal verwandelt sich die Couch in ein Monster und verschluckt die Familienmitglieder.
Im Jahr 2006 wurde vom britischen Fernsehsender Sky One eine Real-Version der Eröffnungssequenz produziert, um damit Werbung für die zu dieser Zeit gerade laufende 17. Staffel der Simpsons zu machen. Die Herkunft dieses Kurzfilmes macht sich in kleinen Abweichungen von der animierten Originalversion bemerkbar, so fahren Marge und Homer auf der „falschen“ Seite der Straße, außerdem trägt der Chief Wiggum verkörpernde Schauspieler eine britische Polizeiuniform. Das Video verbreitete sich auch außerhalb Großbritanniens rasch, vor allem im Internet über Video-Websites wie Youtube.
Gelbe Hautfarbe und vier Finger
Alle Figuren bei den Simpsons haben an jeder Hand vier Finger und sind meist – wie Matt Groening selbst – Linkshänder. Die einzige Person mit meist fünf Fingern an jeder Hand ist Gott (taucht gelegentlich in der Serie auf; meistens sieht man nur seine Hand). Hände mit vier Fingern tauchen in vielen Cartoons und Zeichentricksendungen auf, weil sie einfacher und schneller zu zeichnen sind.
Die Simpsons und die meisten Bewohner von Springfield besitzen zudem eine (mehr oder weniger) gelbe Hautfarbe (die Simpsons selber haben den RGB-Farbwert 255/217/15). Zum einen wird gesagt, die Simpsons seien gelb, weil Groening zum Zeitpunkt des Entwerfens lediglich die Farbe Gelb vorrätig gehabt habe und trotzdem anfing, mit dieser zu zeichnen. Die Charaktere sind sich ihrer gelben Hautfarbe bewusst. So sagt Bart, als ihn Lisa bei einem Bad erwischt, dass auch ein Junge Wert auf eine gepflegte, gelbe Haut lege. In einer Folge stellt sich Homer jedoch vor, wie wohl seine Kinder aussähen, wenn Marge und er verwandt wären: „Das wären fleischfarbene Monster ohne Überbiss mit fünf Fingern an jeder Hand!“ – woraufhin für einen kurzen Augenblick tatsächlich Bart, Lisa und Maggie wie „normale Menschen“ aussehen.
Auch die Tatsache, dass auffallend viele Gebrauchsgegenstände innerhalb der Serie rosa sind, lässt Raum für Spekulationen. Die rosa Gegenstände fallen zusammen mit den gelben Figuren aus der sonst einigermaßen realistischen Farbgebung der Serie heraus. Beispiele hierfür sind etwa das Telefon, die Wohnungstür, die Tapete in einigen Räumen des Hauses, das Auto der Familie oder der Fernseher.
In der US-Sendung Inside the Actors Studio gab Yeardley Smith (Synchronstimme von Lisa) an, Groening habe mit der Wahl der gelben Farbe die Fernsehzuschauer verwirren und glauben machen wollen, die Farbeinstellungen ihres Fernsehers seien nicht korrekt.
„Neinn!“
„Neinn!“ ist der zum Markenzeichen gewordene Ausruf von Homer Simpson, wenn ihm ein Missgeschick passiert oder etwas Negatives widerfährt. Im englischen Original lautet dieser Ausruf D’oh. Dieses Wort ergibt eigentlich überhaupt keinen Sinn und über seine Entstehung gibt es viele Legenden. Als gesichert gilt, dass in den Drehbüchern der Serie immer nur Annoyed Grunt (verärgertes Grunzen) steht. Homers Sprecher Dan Castellaneta improvisierte darauf das D’oh. Angeblich soll es daher stammen, dass jemand in einer Talkshow einmal damn (verdammt) sagen wollte. Als ihm einfiel, dass Fluchen im amerikanischen Fernsehen verpönt ist, brach er ab und sagte verlegen oh. Andere Quellen verweisen auf das Komiker-Duo Laurel und Hardy (Dick und Doof), auf das der fiktive Fluch angeblich zurückgehen soll (ursprünglich: Dooh!).
Inzwischen ist das Wort in den amerikanischen Sprachgebrauch eingegangen und auch für die meisten Nicht-Simpsons-Fans verständlich. 2001 wurde D’oh sogar offiziell in den Webster’s Millennium Dictionary of English aufgenommen und ist auch im Oxford English Dictionary zu finden. In der deutschen Synchronisation wurde aus dem D’oh ein kurzes, scharfes Neinn!.
Gäste
In zahlreichen Folgen traten prominente Musiker, Schauspieler, Fernsehmoderatoren und Sportler als Gäste auf. Ihre gezeichneten Alter Egos wurden meist von den realen Prominenten synchronisiert. Allerdings mussten in den USA für die Gastauftritte (ehemaliger) US-Präsidenten Stimmenimitatoren gefunden werden. Der britische Premierminister Tony Blair war bereit gewesen, seine Zeichentrickfigur selbst zu synchronisieren. Auch der Physiker Stephen Hawking ließ es sich nicht nehmen, seiner Figur die eigene Stimme bzw. die seines Sprachcomputers zu leihen. Darüber hinaus synchronisieren Prominente ab und an Figuren, die mit ihnen selbst nichts zu tun haben. Als Adelung der Serie durch die Hochkultur wurde der Auftritt des Schriftstellers Thomas Pynchon gewertet, der nach 40-jähriger Medienabstinenz einen Gastauftritt hatte und zum ersten Mal wieder zu hören war.
Die Itchy-und-Scratchy-Show
Innerhalb der Simpsons-Serie existiert eine Splatter-Zeichentrickserie namens Die Itchy-und-Scratchy-Show. Diese mit Regelmäßigkeit überaus brutale Fernsehsendung lehnt sich an die Thematik der Zeichentrickserie Tom und Jerry an. Als Vorbild für die Katze Scratchy kann auch die Zeichentrickkatze Felix the Cat gelten. Eine Maus, in diesem Fall Itchy (von engl. to itch „jucken“), und eine Katze, Scratchy (von engl. to scratch „kratzen“), leben in Rivalität und bekämpfen sich. Die Itchy und Scratchy Show wird gerade wegen ihrer extremen Brutalität von den Kindern in der Simpsons-Welt geliebt und karikiert auf diese Weise zum einen das gewaltverherrlichende Fernsehen sowie die Jugend. Nicht zuletzt ermöglicht diese Serie es den Simpsons-Autoren, selbstironisch die Zeichentrickindustrie auf die Schippe zu nehmen.
Das „Itchy-und-Scratchy-Land“, ein Themenpark, ist eine Satire auf die heile, gewaltlose Welt des Walt-Disney-Imperiums. Ursprünglich waren Itchy und Scratchy eine Satire auf die Medienwelt, inzwischen zeigt sich aber, dass dieses Konzept auch in der Realität funktioniert. Die Flashcartoon-Serie Happy Tree Friends ist ebenso brutal wie die Itchy-und-Scratchy-Show, erfreut sich aber außerordentlicher Beliebtheit und hat es bis ins deutsche Fernsehen und auf DVD geschafft.
Radioactive Man
Neben Itchy & Scratchy erfreut sich bei der Jugend der Simpsons-Welt auch der Comic Radioactive Man großer Beliebtheit. Bei einem Atombombentest wird der Held radioaktiv verstrahlt und erhält so übernatürliche Kräfte. Da sich ein Stück der Bombenverkleidung in seine Schädeldecke gebohrt hat, kann er nur mit einem Hut auf die Straße gehen, um nicht erkannt zu werden. Sein Assistent Fallout Boy hat einen Unfall mit einem LKW, der ein Röntgengerät transportiert. Dieses wird beschädigt und sendet zu energiereiche Röntgenstrahlung aus, welche Fallout Boy (Fallout = radioaktiver Niederschlag) ebenfalls zu einem Superhelden mutieren lässt. Nach ihm benannte sich im Jahr 2001 sogar eine US-amerikanische Rockband. Mit ihren Kräften kämpfen sie gegen zahlreiche Verbrecher, die ebenfalls durch Filmschurken inspiriert wurden (wie Die Krabbe).
Angelehnt sind die beiden Helden offensichtlich an die Superheldencomics der 1960er- und 1970er-Jahre, wie Superman, Spider-Man, Batman etc. Oft werden die Geschichten von Radioactive Man als eigene Handlungen und mit eigenem Deckblatt, das an jene alten Comics erinnert („Ausgabe 23, Juli 1964“), in den Simpson-Zeitschriften gedruckt. Wie Superman, Batman, Wonder Woman und andere in frühen Ausgaben kämpft auch Radioactive Man gegen die Feinde Amerikas, in seinem Falle vorzugsweise Hippies oder Kommunisten. Auch in der Fernsehserie sind immer wieder Anspielungen auf die Superhelden zu finden. Vor allem in der Folge Filmstar wider Willen, in der in Springfield ein Radioactive-Man-Film gedreht werden soll. Die Folge beinhaltet nicht nur eine bissige Anspielung auf die Batman-Serie der 1960er Jahre, sondern nimmt auch die gesamte Filmbranche Hollywoods aufs Korn.
Treehouse of Horror
Treehouse of Horror sind die Halloween-Folgen der Serie. Sie haben ihren Namen, da die erste dieser Folgen in Staffel 2 aus in Barts Baumhaus erzählten Horrorgeschichten bestand. Seitdem werden jedes Jahr drei neue Geschichten (in einer Folge), meist am Anfang einer Staffel gezeigt. Oft persiflieren sie berühmte Werke wie Edgar Allan Poes Der Rabe oder Stephen Kings The Shining. Das Besondere an diesen Episoden ist, dass die Geschichten keinerlei Einfluss auf die Kontinuität der Serie haben, so können die Autoren in den Halloween-Folgen Charaktere sterben lassen, die in den regulären Episoden weiterhin zu den Lebenden zählen. In einer Folge wird beispielsweise Hausmeister Willie in allen drei Geschichten hinterrücks mit einer Axt getötet. Die beiden Aliens Kang und Kodos hatten bisher in fast jeder Halloween-Folge einen Auftritt.
Duff-Bier
Die Standardbiermarke der Serie ist Duff (von engl.: „wertlos, dumm, inkompetent“). Als Werbeikone gibt es in der Serie den Duffman. Zahlreiche Merchandising-Artikel im Umfeld der Trickfilmserie bilden Duff-Bierdosen ab. Die Produzenten der Simpsons vergeben jedoch prinzipiell keine Lizenzen für echte alkoholische Produkte. 1995 stellte die South Australian Brewing Co. ein Bier unter dem Namen Duff her. 1996 unterlag die Brauerei vor Gericht der Twentieth (20th) Century Fox Film Corporation und der Matt Groening Productions Inc. und musste die Produktion einstellen. 2001 musste die nach ihrem Inhaber benannte neuseeländische Brauerei Duffs Brewery sich auf Druck von 20th Century Fox umbenennen. Australische Duff-Dosen werden unter Sammlern hoch gehandelt. In der Nachbarstadt Springfields, Shelbyville, wird das Pendant zu Duff gebraut, das Fudd (von engl.: fuddle, „sich vollaufen lassen“).
Schauplatz
siehe Springfield (Die Simpsons)
Musik
Singles
- Do The Bartman
- DE: 5 – 25. Februar 1991 – 16 Wochen
- AT: 17 – 31. März 1991 – 9 Wochen
- CH: 12 – 05. Mai 1991 – 7 Wochen
- Deep, Deep Trouble
- DE: 45 – 13. Mai 1991 – 4 Wochen
Die bekannte Titelmelodie zur Serie wurde von dem auch von anderen Soundtracks bekannten Danny Elfman komponiert. Die ersten zwei Noten (The Simp-) enthalten das dissonante Intervall Tritonus (der Teufel in der Musik), das mit der dritten Note (-sons) in einer Quinte aufgelöst wird. Der Tritonus ist im Intro äußerst häufig zu finden, was dann eben durch den Beinamen des Tritonus auf den Charakter der Familie anspielt. Produktion, Adaptionen für spezielle Folgen und die restliche Serienmusik stammen von Alf Clausen, zusätzlich wird die Musik von bekannten Musikern und Komponisten, die zumeist auch einen Gastauftritt in der jeweiligen Folge bekleiden, ergänzt.
Sing the Blues
The Simpsons Sing the Blues ist ein Album mit Liedern über bzw. von den Simpsons. Das Album enthält folgende Lieder:
- Do The Bartman
- School Day
- Born Under A Bad Sign
- Moanin’ Lisa Blues
- Deep, Deep Trouble
- God Bless The Child
- I Love To See You Smile
- Springfield Soul Stew
- Look At All Those Idiots
- Sibling Rivalry
Synchronisation
Die Synchronisation der Simpsons erfolgte bis zur dritten Staffel unter der Leitung von Siegfried Rabe für das ZDF, danach wurde die Serie von ProSieben übernommen, die Ivar Combrinck als Synchronregisseur einsetzten. In den ersten vier bis fünf Staffeln ist der Austausch einiger Synchronsprecher erkennbar, seither ist aber diesbezüglich eine weitgehende Stabilität eingetreten.
Als im Sommer/Herbst 2006 binnen weniger Wochen die Synchronsprecherin Elisabeth Volkmann sowie Ivar Combrinck starben, verloren Marge Simpson sowie einige Nebenfiguren wie Patty & Selma, Reverend Lovejoy und Sideshow Bob ihre deutschen Stimmen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Synchronarbeiten für die 17. Staffel gerade in vollem Gange, die Leitung wurde bis auf weiteres Matthias von Stegmann übertragen. Am 10. Oktober wurde bekannt, dass Anke Engelke die Rolle der Marge übernehmen wird. Obwohl Angelika Bender bereits einige Folgen als Marge aufgenommen hat, wird sie nun nur die zwei Schwestern sprechen. Eine neue Stimme für die anderen von Combrinck gesprochenen Figuren wurde noch nicht gefunden.
Bei den Gastauftritten von Prominenten wird im Falle von Schauspielern versucht, deren entsprechende deutsche Synchronsprecher zu verpflichten. Bei Sängern, wie z. B. Michael Jackson oder Barry White, die sowohl Sprech- als auch Gesangsparts haben, werden die Lieder nach Möglichkeit nicht synchronisiert, bei den Sprechpassagen wird versucht, eine passende Synchronstimme zu finden.
Kritik an der deutschen Synchronisation
Ein häufiger Kritikpunkt deutschsprachiger Simpsons-Fans ist die Qualität der Übersetzungen. So wird beispielsweise das Rollenspiel Dungeons and Dragons (auch im Deutschen nur unter diesem Titel erhältlich) mit „Kerker und Drachen“ übersetzt, oder The Isotopes rule wird mit Isotopes-Spielregeln statt sinngemäß Die Isotopes sind spitze übersetzt. In einer Folge erzählt Flanders von seinem „Pray TV“. Obwohl im Deutschen das Wort PayTV bekannt ist bzw. sogar verwendet wird, wird dieses mit Bet-Fernsehen übersetzt. Allerdings begegnet ihm Homer mit der Aussage „Verschone mich mit deinen dämlichen Wortspielen“.
Darüber hinaus gibt es etliche semantische Fehler: Bart wird als „Student“ bezeichnet, wo es „Schüler“ heißen müsste (engl. student). Stephen Hawking entdeckt eine „Träne im Raum-Zeit-Gefüge“, wo nur ein „Riss“ Sinn ergeben würde (engl. tear). Der von Bart an die Schultafel geschriebene Satz „I will not surprise the incontinent“ (etwa „Ich darf Leute mit schwacher Blase nicht erschrecken“) wird zum völlig sinnfreien „Ich darf die Unkeuschheit nicht überrumpeln“ („incontinence“ lässt sich zwar auch mit „Unkeuschheit“ übersetzen, dennoch geht hier eindeutig die beabsichtigte Aussage verloren). Marge wird über ihr Geburtenkontrollprogramm befragt und antwortet: „Wenn Menschen sich ans Zwerchfell greifen, wollen sie nicht unbedingt ein Bild von mir sehen“ wobei sie ein Pessar mit ihrem Konterfei in die Kamera hält. Dabei steht das Homonym „diaphragm“ nicht nur im Englischen sondern auch im Deutschen (Diaphragma) sowohl für „Zwerchfell“ als eben auch für „Pessar“. Im Englischen heißt die Aula der Grundschule Butt-Head Memorial Auditorium (nach Beavis & Butt-Head), im Deutschen ging mit dem Arschkopf-Gedächtnis-Auditorium der Bezug zu Butt-Head völlig verloren. Das englische „there's no such thing as ...“ (eigentlich nur „So etwas wie ... gibt es nicht“) wird zu „Es gibt nicht so'n Ding wie ...“. Einmal hält Marge ein Minibügeleisen in der Hand und spricht im Deutschen nur von einem Stück Eisen. Beides wird im Englischen als „iron“ bezeichnet, jedoch nicht sinngemäß übersetzt.